Was Dich richtet, verschleiert und verzerrt Deinen Blick auf Dich selbst und Deine wahre Natur. Dieser Schatten Deiner selbst birgt immer Unheil. Jedes Wesen wird immer das erschaffen und wahrnehmen, was seinen eigenen Glaubenssätzen über sich selbst entspricht. Niemand kann sich selbst entfliehen und so wird immer dasjenige Deine Realität bestimmend hervorbringen, was Du als Wahrheit über Dich selbst akzeptierst.
Das Göttliche in Dir kennt dieses Streben nach Güte nicht. Dies mag Dich nur deshalb wundern, weil Du den allumfassenden Charakter Gottes nicht erfassen kannst. Was alles beinhaltet, muss nicht irgendeinen Aspekt seiner selbst beweisen. Es muss nichts beweisen, weil es nichts ausschließt. Das Göttliche ist gut und es weiß, dass es gut ist. „Gut-Sein“ ist jenseits von „Gut-sein-Wollen“. Gut-Sein ist ein Zustand, es ist Dein natürlicher Seinszustand.
„Gut-Sein“ ist, „Gut-sein-Wollen“ hingegen bedeutet, Güte in die Zukunft und damit außerhalb der Wirklichkeit zu verlagern. Es setzt Bedingungen voraus, die scheinbar im Hier und Jetzt nicht gegeben sind. Güte bedeutet, Dich selbst und die Schöpfung liebend anzuschauen. Die Anerkennung Deiner Göttlichkeit impliziert die Wahrnehmung Deiner Güte als natürliche Eigenschaft von Alles-was-Ist. Dieser Blick bedingungsloser Liebe macht jede Bestrebung, irgendetwas ändern zu wollen, hinfällig.
Das Göttliche Du, das Gewahrsein Deiner Vollkommenheit, ist wahrhaft gut. Anders als das Ego braucht es keine Irreführungen, es lebt durch, aus und von der Wahrheit. Es ist sich Deiner wahren Essenz, die nur die Liebesessenz Deines Schöpfers sein kann, vollkommen bewusst. Es umfasst das gesamte Wissen um Deine wahre Identität und Deine letztgültige Wirklichkeit. Als bewusster Teil des Schöpfers ist das Göttliche Du sich selbst genug, schließt es doch nichts aus. Gott in Dir genügt sich selbst und deshalb kannst Du ihm nur genügen. Nur Dein Ego gaukelt Dir vor, dass Du nicht „genug“ bist.
Genüge Dir selbst und Du erkennst, dass Du Gott genügst.
Was nichts ausschließt, kann keine Bedürfnisse und keinen Mangel haben. Und so wird das Göttliche Du jetzt und ewig immer nur ein und dieselbe Botschaft an Dich richten: „Du bist Ich, erkenne, dass Du Liebe bist!“ Ego wird Dir immer sagen: „Ändere Dich!“ Höheres Selbst jedoch sagt: „Liebe Dich!“
Und so stehen sich im Menschen zwei Konzepte gegenüber, wie sie gegensätzlicher nicht sein können: Ego kontra Höheres Selbst. Natürlich hat diese Vorstellung nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Das Göttliche, auch das Göttliche in Dir, hat kein Gegenteil. Das Absolute kann kein Gegenteil haben, weil es naturgemäß alles einschließt.
Wir haben festgestellt, dass das Überleben des Ego von Deinem Glauben an Abspaltung und damit an Minderwertigkeit abhängt. Wenn Du aus Deinem Höheren Selbst heraus denkst und fühlst, weißt Du es besser. Das Göttliche Du, das Gotteserbe in Dir, weiß um sich selbst und um seine Wirklichkeit. Das Höhere Selbst ist die Wahrheit in Dir, die sich selbst als Wahrheit erkennt. Hier ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt an der ganzen Sache: Das Göttliche Du ist Wirklichkeit, das Ego aber ist Illusion. Das Höhere Selbst weiß, dass es Wirklichkeit ist, das Ego jedoch glaubt, es sei wahr und erkennt nicht die eigene illusorische Natur. Wie könnte es das auch? Was sich selbst als unreal erkennt, hört auf zu sein. Es wäre sozusagen Egoselbstmord. Weil das Ego aber nicht wirklich existiert, kann auch sein Untergang nur Illusion sein, und was als scheinbare Katastrophe anmutet, ist in Wirklichkeit Erlösung und Erlösung in die Wirklichkeit.
Das Höhere Selbst fürchtet das Ego nicht. Warum sollte es? Es weiß, dass dieser „Feind“ nicht real ist. Das Göttliche Du ist jenseits jeglicher Furcht. In Gott ist es ewig sicher, jenseits jeglicher Bedrohung, denn Gott ist sich seiner selbst ewig sicher. Nur das Ego fürchtet Dein Gotteserbe, weiß es doch, dass es in Wirklichkeit nur „einen Herrn geben kann“. Und so ist der „Kampf der Giganten“ im Grunde eine sehr einseitige Sache. Das Göttliche kennt keinen Angriff, keine Verteidigung und keinen Feind. Was könnte es zu bekämpfen geben für den, der weiß, dass er Teil ist von Alles-was-Ist?
Der ständige Kampf, der den Menschen sein Leben lang auszehrt und zermürbt, ist nichts anderes als völlig zwecklose Angriffe des Ego auf die Gotteswahrnehmung. Dabei ist das Ego ein wahrer Meister im Verdrehen der Wahrheit und Verschieben der Ebenen. So stärkst Du oftmals das Ego gerade dann am meisten, wenn Du glaubst, es zu schwächen und in seiner Macht zu begrenzen. Das Göttliche wird Dir niemals gebieten, das Ego zu bekämpfen. Das Göttliche legt Dir ans Herz, das Menschliche zu lieben. Mit Liebe und nur mit Liebe transmutierst Du es. Mit Liebe transmutierst Du Dich. Liebe transmutiert alles. In Liebe erkennt sich die Illusion als Illusion und überführt sich selbst der Wahrheit.
Der einzige Weg, irgendetwas zu verändern, ist, es zu lieben.
[REGULUS – aus Band I]